Trotz unklarer Zukunft und absehbaren Abschlägen: Eine große Mehrheit der Erwerbstätigen in Deutschland wünscht sich, spätestens mit 63 Jahren in Rente gehen zu können. Zwar nimmt die Bereitschaft, länger zu arbeiten, im Vergleich zu den Vorjahren etwas zu. Zugleich wäre jedoch ein gutes Drittel derjenigen, die über das 65. Lebensjahr hinaus erwerbstätig sind, eigentlich gerne schon früher in Rente gegangen. Entgegen weit verbreiteter Annahmen ist das Verhältnis zwischen den unterschiedlichen Altersgruppen in der Arbeitswelt grundsätzlich positiv und konfliktfrei.
Die Ergebnisse stammen aus einer Studie des gemeinnützigen Demografie Netzwerks (ddn), bei der deutschlandweit 2.500 Erwerbstätige befragt wurden. Die Studie zeigt, dass 63,4% der Erwerbstätigen spätestens mit 63 Jahren in Rente gehen möchten, während 36,6% sogar schon mit 61 oder früher aufhören würden. Die Bereitschaft, länger zu arbeiten, steigt leicht an, jedoch können sich nur 15,8% der Erwerbstätigen vorstellen, bis 67 Jahre oder länger zu arbeiten. Eine wichtige Erkenntnis ist, dass die Bereitschaft zur längeren Arbeit mit dem Lebensalter zunimmt.
Die Studie untersucht auch die Bedingungen, unter denen Menschen bereit wären, länger zu arbeiten. Die Freiheit, die Arbeitszeit zu wählen, wird mit 41,1% als der wichtigste Faktor genannt, gefolgt von mehr Gehalt (40,0%) und weniger körperlicher Belastung oder Stress (38,7%).
Was das Verhältnis zwischen den Generationen betrifft, so zeigt die Studie, dass es generell harmonisch und solidarisch ist. Sowohl ältere als auch jüngere Erwerbstätige haben positiven Kontakt zueinander, und Konflikte sind selten. Allerdings gibt es in bestimmten Gruppen etwas höhere Konfliktpotenziale, hauptsächlich aufgrund des Empfindens, dass Wissen nicht ausreichend geteilt wird.
Die Studie liefert wichtige Einblicke in die Einstellungen der Erwerbstätigen in Deutschland bezüglich des Rentenalters, der Bereitschaft zur längeren Arbeit und des Generationenverhältnisses am Arbeitsplatz.
Quelle: Presseportal