Stahlindustrie: Mehr Tempo gefragt am Mittelrhein

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Niedrige Wasserstände im Rhein haben in den letzten Jahren erhebliche Kosten von Milliardenhöhe im Güterverkehr verursacht, insbesondere für die Stahlindustrie, die fast ein Drittel ihrer jährlichen Transporte über Wasserstraßen abwickelt, was etwa 40 Millionen Tonnen entspricht. Der Abschlussbericht, den die Beschleunigungskommission Mittelrhein heute Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing überreicht hat, enthält konstruktive Vorschläge zur schnelleren Beseitigung der besonders kritischen Engstellen am Mittelrhein.

Kerstin Maria Rippel, Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl, betont die entscheidende Rolle der Binnenschifffahrt für die Logistik der Stahlindustrie und ihrer Abnehmerbranchen. Sie kritisiert, dass die Bundesregierung bisher den Wasserstraßenprojekten zu wenig Priorität eingeräumt und unzureichende Ressourcen dafür bereitgestellt hat. Insbesondere die langwierigen Planungen zur Beseitigung des Engpasses im Mittelrhein zwischen Budenheim und St. Goar von ganzen 10 Jahren bereiten Sorgen, da die betroffenen Unternehmen nicht so lange warten können.

Die gemeinsam erarbeiteten Vorschläge der Beschleunigungskommission, darunter die Verbesserung der personellen Besetzung in den Behörden, wurden heute an Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing übergeben. Die Stahlindustrie und die verladende Industrie im Rheinstromgebiet sind auf eine schnellere Umsetzung dieser Maßnahmen angewiesen.

Ein positives Signal für die Binnenschifffahrt und die Industrie kam gestern von den Regierungen Deutschlands, Frankreichs und Luxemburgs: Die Schifffahrtsgebühren auf der Mosel sollen ab 2025 abgeschafft werden. Dies ist zwar erst in einigen Jahren, aber dennoch ein wichtiger Schritt.

Quelle:pressbox