Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) hat eine besorgniserregende Zwischenbilanz für die laufende Keltersaison 2023 gezogen. Bislang wurde nur etwa die Hälfte der Apfelmenge im Vergleich zur Vorjahreswoche gepresst. Zudem sind die Preise für gelieferte Äpfel seit Beginn der Kelter-Kampagne im August kontinuierlich gestiegen.
Diese schwierige Situation resultiert aus verschiedenen Faktoren. Die Streuobsternte wurde bereits im Juli auf niedrige 300.000 Tonnen geschätzt und liegt zum Teil noch unter diesen Erwartungen. Die Erntekapazität der Streuobstwiesen ist offensichtlich stärker zurückgegangen als befürchtet, aufgrund der drei trockenen Sommer der letzten Jahre.
Ein weiterer erschwerender Faktor ist die Alternanz, bei der sich starke und schwache Erntejahre abwechseln. In diesem Jahr ist turnusgemäß ein schwaches Erntejahr, was bundesweit zu geringeren Erntemengen führt.
Der Tafelobstmarkt kann den Fruchtsaftproduzenten leider nicht helfen, da der Verkauf von Tafeläpfeln auf dem Frischmarkt gut läuft, und es keine Überbestände an Lageräpfeln gibt. Daher gibt es weniger Aussortierungen von Tafelware für die Fruchtsaftproduktion, was die Preise steigen lässt.
Auch in anderen Verarbeitungsbranchen, wie der Schälapfelproduktion, ist die Nachfrage höher als in den vergangenen Jahren. Die gesamte Abnehmerseite muss sich eine deutlich kleinere Ernte teilen.
Die Verarbeitungskampagne wird in den nächsten drei Wochen größtenteils abgeschlossen sein, und es wird nicht erwartet, dass sich die Rohwarenanlieferungen wesentlich erhöhen werden.
Quelle:Presseportal