„Protest in Ostdeutschland: Bis zu 3.000 Apotheken schließen am Mittwoch“

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Alex Green | Pexels | Weiße Medikamente Auf Dem Tisch Verschüttet

Am Mittwoch schließen bis zu 3.000 Apotheken in Ostdeutschland, als Protest gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung. Notdienstapotheken in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen bleiben offen. Viele Apothekenteams werden auf einer zentralen Kundgebung in Dresden (14 Uhr, Platz vor der Semperoper) erwartet. Dieser eintägige Protest reiht sich an vorherige regionale Apothekenschließungen in anderen Bundesländern an, mit großen Kundgebungen in Stuttgart, Dortmund und Hannover, an denen Tausende teilnahmen.

Die Proteste resultieren aus dem wirtschaftlichen Druck, dem die Apotheken ausgesetzt sind. Trotz steigender Aufgaben und Verantwortlichkeiten infolge von Lieferengpässen bleibt die Vergütung der Apotheken auf dem Stand von 2004, während die Betriebskosten deutlich gestiegen sind. Die Zahl der Apotheken sinkt in ganz Deutschland, insbesondere in Ostdeutschland, wo von Januar bis September 2023 die Zahl der Apotheken um 50 auf 3.238 zurückging. Bundesweit sank die Anzahl im gleichen Zeitraum von 18.068 auf 17.733 Apotheken. Bis Jahresende könnte die Gesamtzahl um weitere 600 sinken, gemäß aktuellen Berechnungen der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.

ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening drückt Besorgnis über den fortgesetzten Rückgang der Apothekenzahl aus und betont die Leidenschaft der Apothekenteams für die Patientenversorgung und ihre eigene Zukunft. Sie kritisiert die Bundesregierung für das Fehlen eines echten Dialogs über das Apothekenhonorar und die Pläne, eine Zwei-Klassen-Versorgung zu etablieren, die viele Apotheken von Notdiensten und Arzneimittel-Herstellungen ausschließt. Overwiening unterstreicht die Bedeutung einer stabilen Apothekenstruktur und erwähnt, dass in Landtagen und im Bundestag die Versorgung der Patienten durch Apotheken zunehmend kritisch diskutiert wird. Sie ruft dazu auf, die Lage der Apotheken zu verstehen und gemeinsam für ihre Stärkung einzutreten, indem sie betont: „Zusammen sind wir stark: Apotheken stärken – jetzt!“

Quelle: Presseportal