Die Dokumentation ‚Plötzlich Stille – Wildtiere in der Pandemie‘ wirft einen Blick darauf, wie das Coronavirus im Jahr 2020 die weltweite Mobilität der Menschen drastisch einschränkte und ob dies Auswirkungen auf das Verhalten und die Bewegungsmuster von Tieren hatte. Zudem stellt sie die Frage, ob die Pandemie ein Anstoß sein kann, Strategien für ein besseres Miteinander von Mensch und Tier zu entwickeln. Die MDR-Koproduktion, in Zusammenarbeit mit ARTE und dem ORF entstanden, wird ab dem 1. März in der ARD Mediathek sowie am 3. März um 13:15 Uhr im Ersten ausgestrahlt.
In Zeiten der Corona-Pandemie, als über vier Milliarden Menschen im Frühjahr 2020 aufgrund von Lockdown-Maßnahmen zu Hause blieben, erlebte die Tierwelt eine sogenannte ‚Anthropause‘. Diese unerwartete Ruheperiode bot Forschern weltweit eine einzigartige Gelegenheit, das Verhalten von Wildtieren genauer zu untersuchen. Mithilfe von Mini-Sendern, Unterwassermikrofonen und Videofallen gewährten diese Studien faszinierende Einblicke in das Leben der Tiere während der Pandemie.
In Kanada horchten Walforscher vor der Küste von British Columbia in die Stille unter Wasser, während in den Dolomiten Braunbären bei ihren ‚Grenzüberschreitungen‘ beobachtet wurden. Wildschweine in Tschechien, Rehe in Italien und Marder in Berlin lieferten GPS-Daten und Fotobeweise von ihren sich verändernden Aktivitäten während des Lockdowns. Sogar in der von Touristen verlassenen Serengeti legten Nashörner unerwartete Streckenrekorde zurück, obwohl die Nahrungsquellen ebenfalls versiegten, was Auswirkungen auf die Krähen von Paris hatte.
In St. Andrews, Schottland, koordinierten über 600 Biologen, Naturschützer und Datenfachleute Informationen von mehr als 13.000 getrackten Tieren von über einer Milliarde Standorte. Diese Daten werden nun für eine globale Studie analysiert, die die Beobachtungen und Bewegungsmuster vor, während und nach dem Lockdown vergleicht. Die Wissenschaftsdokumentation von Susanne Maria Krauß beleuchtet dieses einzigartige Big-Data-Projekt zum Tierverhalten in Zeiten der plötzlichen Stille und die daraus gewonnenen Erkenntnisse für die Zukunft.
Quelle PressePortal